Neues Hörspiel von Ralf Haarmann in der Mediathek
Sie reden nicht über Kopftücher und Ausgrenzung, sie erkunden vielmehr Lebenswege und stellen Identitäten in Frage. Wie sind wir aufgewachsen, wie wurden wie erzogen, welche Rolle spielt der Migrationshintergrund überhaupt noch? Schon die erste Generation der „Gastarbeiterinnen“ aus der Türkei war anders als allgemein angenommen: Viele Frauen waren stark und absolut selbständig, keinesfalls waren sie nur die Anhängsel ihrer arbeitenden Männer.
Die Sprecherinnen der dritten Generation legen hier den Fokus auch längst nicht mehr primär auf Integrations-Aspekte, vielmehr sehen sie die Konflikte im Elternhaus oder in ihrer Rolle als Frau unabhängig von der Herkunft. Dürfen mir meine Eltern vorschreiben, wie mein Freund zu sein hat? Kann ich noch Feministin sein, auch wenn ich den Abwasch öfter erledige als mein Lebenspartner? An welchen Punkten haben meine Probleme überhaupt noch etwas mit der Herkunft meiner Eltern oder Großeltern zu tun? Was macht meine Identität wirklich aus? Klar ist eigentlich nur: Eine endgültige Definition von Identiät kann es nicht geben, denn alles ist dauernd im Prozess – bitmemiş, not finished yet. Allen Aussagen liegen reale Interviews zugrunde.
Mit Sandra Bezler, Lilay Huser, Sema Poyraz, Siir Eloglu, Silvia Munzón López, Kerstin Kramer
Von Ralf Haarmann
mit Zitaten aus „Die Deutsche Ayşe“ von Tuğsal Moğul
Technische Realisation: Alexander Buske
Regie: Ralf Haarmann
Redaktion: Natalie Szallies
Produktion: WDR 2019